Es ist mal wieder so weit: Lebkuchen und Plätzchen dominieren den Speiseplan in den kommenden Wochen. Auch unsere Nachbarn genießen die kalte Jahreszeit mit süßen Leckereien. In der Adventszeit macht niederländisches Gebäck die Kälte und den Wind wieder wett. Was ihr in eurem niederländischen Lebkuchenhaus verbauen solltet, erfahrt ihr hier!
Pepernoten
Auf deutsch übersetzt würden diesen Mini-Kügelchen „Pfeffernüsse“ heißen. Allerdings sind sie nicht ganz wie die Pfeffernüsse im deutschsprachigen Raum. Die Pepernoten werden schon meist ab Mitte Oktober in den Supermärkten verkauft. Sie sind klein geformt und haben einen leckeren Spekulatius Geschmack. Spekulatius schmeckt bei uns in Deutschland manchmal auch ein wenig nach Vanille. In den Niederlanden nicht. Der Teig für die Peppernoten ist ein wenig würziger.
Übrigens: eigentlich heißen diese Kugeln „Kruidnoten“, also „Kräuternüsse“. Weil aber jeder Niederländer dieses Gebäck als Pepernoten bezeichnet, wurde es inzwischen als offizielle Bezeichnung in das Van Dale Wörterbuch aufgenommen. Das entspricht dem Duden in Deutschland. Denn Pepernoten sind laut Bäckermeister eigentlich ein anderes Gebäck. Aber die sind bei den meisten Niederländern nicht so beliebt, weil sie mit Anis gebacken werden.
In jedem Fall kann es keine Vorweihnachtszeit ohne Pepernoten geben. Das hat damit zu tun, dass das Süßgebäck an Sinterklaas, dem niederländischen Nikolaustag, gegessen wird. Sinterklaas wirft die Pepernoten von seinem Schiff aus in die Menschenmenge. Er teilt sozusagen symbolisch Geschenke an die Kinder aus. Letztes Jahr in meiner Sprachschule haben wir auch den ganzen Tisch voll Pepernoten gehabt. War total cool!
Olliebollen
Olliebollen sind auch ein richtiger Klassiker in der Vorweihnachtszeit. Das sind Hefeteigkugeln, die in der Fritteuse ausgebacken werden. Schön ölig also. Darum auch der Name Olliebollen, „Öl-Bällchen“. Ab Mitte November stehen Olliebollen Buden in den niederländischen Innenstädten. Meistens an Marktplätzen und am Bahnhof weht dir der süße, fettige Duft entgegen.
Ich kann Olliebollen eigentlich nie widerstehen. Es gibt sie auch in verschiedenen Varianten. Ausgebacken mit Puderzucker. Mit Äpfeln gefüllt. Mit Nutella gefüllt. Mit Rosinen. Und so weiter. Traumhaft, vor allem wenn man sie nochmal aufwärmt.
Viele Niederländer backen Olliebollen auch selbst. Allerdings nur an Silvester. Olliebollen am Silvestertag essen ist eine Tradition. Auch beim Silvester Countdown im Fernseher sieht man vor dem/r Moderator/in eine Schale mit Olliebollen stehen. Lecker. Die Bällchen werden auch auf Jahrmärkten verkauft. Richtig typisch sind sie aber an Silvester.
Gebäck mit Amandelspijs
Für alle Marzipan Haters: Amandelspijs ist die Lösung! Es ähnelt im Geschmack Marzipan, weil es auch aus Mandeln hergestellt wird. Aber es hat nicht diesen Lakritz-mäßigen Geschmack. Amandaelspijs kann man selbst herstellen und die Rohmasse dafür im Supermarkt kaufen. Ich gönne mir aber hin und wieder einen Keks, der mit Amandelspijs gefüllt ist von Stach. Stach ist eine Café Kette und bietet je nach Saison unterschiedliche Backwaren und To-Go Gerichte an. Der Koek met Amandalspijs schmeckt so lecker! Unbedingt probieren.
Niederländisches Gebäck: Süß mit witzigen Namen
Olliebollen, Pepernoten und Gebäck mit Amandelspijs findet ihr überall in der Vorweihnachtszeit. Aber es gibt noch so viel mehr. Die Niederländer lieben den Geschmack von Spekulatius. Es ist also nicht verwunderlich, dass es diesen Geschmack in total vielen Variationen gibt. Und die Namen sind manchmal auch skurril und witzig. So ist Taai Taai kein Curry aus Thailand. Sondern es ist ein süßes Spekulatius Gebäck. „Taai“ bedeutet auf Niederländisch „zäh“. Es ist also eine Anspielung auf die Konsistenz des Teiges. Der ist nicht wie normalerweise bei Spekulatius knusprig, sondern etwas zäh.
Nach einer Herbstwanderung in Scheveningen zum Beispiel, könnt ihr euch also ruhig eine dieser Kalorienbomben gönnen. Und vielleicht auch in euer Lebkuchenhaus miteinbauen. Lasst es euch schmecken!